Gute Nachrichten aus der Zukunft

Kanäle und Klärwerke passen sich den Abwassermengen an

Mai 2035: Emma Lehmkuhl hat allen Grund zur Freude. Die Stadtkämmerin hat soeben erfahren, dass ihre Kommune schuldenfrei ist. Dabei steckte die 460.000-Einwohner-Stadt zu Beginn des Jahrtausends noch in den roten Zahlen. Ihre Vorgänger in der Verwaltung haben aber seinerzeit richtig entschieden, als sie bei der Sanierung des Kanalnetzes auf die smart gesteuerte Kanalbewirtschaftung setzten.

Denn schon damals zeichnete sich der demographische Wandel ab: Große Städte wachsen kleine Städte und Gemeinden schrumpfen. Die Abwassermengen ändern sich entsprechend. Zum Glück konnte die Kommune von Frau Lehmkuhl diese Mengen flexibel und just in time steuern. Auch, weil sie jederzeit über die Wassermenge im Kanalsystem und über den Zustand der Leitungen und Anlagen mittels Sensorik und vernetzter IT aus dem Hause HST informiert war.

So konnten die Ressourcen in Klärwerken und Kanalnetzen optimal ausgelastet werden. Kostenintensive Überkapazitäten oder Engpässe wurden aufgrund der smarten Steuerung vermieden. All das sparte richtig Geld.

Medikamente lassen sich rückstandslos filtern

Februar 2032: Das erste offizielle Sun-Valley nach amerikanischem Vorbild wird in Süd-Deutschland eröffnet, der demographische Wandel hinterlässt seine Spuren. In den USA sind die so genannten Alten Städte seit langem beliebt. Plätze sind rar, die Wartelisten sind lang. Alles ist in diesen Städten auf die Bedürfnisse der Generation 70plus ausgelegt: niedrige Bordsteine, Schilder mit großer Schrift, flache Eingänge zu Geschäften etc..

Nun, bei der Planung der Stadt in Bayern, war auch noch alles das, was nicht unmittelbar zu sehen ist, entsprechend abgestimmt. Schließlich gingen die Planer etwa bei der Kläranlage davon aus, dass die Abwasser der Stadt eine überdurchschnittlich hohe Konzentration an Medikamentenrückständen haben würden. Ältere Menschen nehmen nicht selten bis zu acht verschiedene Arzneimittel pro Tag ein. Außerdem, so die Kalkulation, sei das Wasseraufkommen in der Stadt entsprechend hoch, da ältere Menschen weniger mobil sind und eher im eigenen Umfeld bleiben. Und sollten doch mal in der Ferienzeit viele außerhalb der Stadt bei ihren Familien sein, muss das durch die Steuerung des Abwassersystems aufgenommen und verarbeitet werden. Entsprechende Betriebssysteme helfen kommunalen Betreibern seither, das Kanalnetz und die Kläranlagen smart zu steuern.

Kanalnetz-Daten werden allerorten abrufbar

Juli 2018: Manuela Ziegler steht auf einem Kanaldeckel, aber in ihrem smarten Tablet-Gerät surft sie gerade mitten durch das Kanalnetz unter ihr. Sie sieht, welche Kanäle wo liegen und welche Wassermengen gerade durchlaufen. Virtuell, versteht sich. Die Mitarbeiterin der kommunalen Entsorgungswerke muss nämlich eine Kanalstrecke überprüfen und ruft sich hierfür alle relevanten Daten auf.

Früher war dafür noch ein Anruf in der Zentrale nötig, die dann mühselig Pläne heraussuchen musste und anhand von vagen Standort-Beschreibungen ungefähr sagen konnte, wo der Kanal verläuft. Nun kann Ziegler von jeder Stelle in der 40.000-Einwohner-Stadt das Kanalnetz einsehen. Die Kommune hat vor knapp vier Jahren alle Informationen in eine Daten-Cloud überführt. Anfänglich gab es natürlich Bedenken, aber eine private Daten-Cloud ist für diese Zwecke sehr geeignet und absolut sicher. Letztlich wollte sich die Kommune wieder auf ihre Kernaufgaben, nämlich die Ver- und Entsorgung konzentrieren. Die stetig wachsenden technischen Anforderungen waren für die kleine Verwaltung zu aufwendig. Der Schritt in die Cloud lag nahe. Nun sind alle Mitarbeiter der Entsorgungswerke während ihrer Arbeit ständig online und können stets akutelle Geo-Positionen und Sach- und Betriebsdaten abrufen. Arbeitsprozesse werden optimiert, Arbeitsressourcen effizienter genutzt.

Datenflut wird beherrschbar

Oktober 2021, eine Großstadt in Deutschland: Martin Tröger schaut in der kommunalen Abwasserleitstelle auf zwei Kurven. Es sind heute nur zwei, die ungewöhnlich verlaufen. Alles andere läuft einwandfrei. Das weiß Tröger von seinem HST-SCADA-System, das eigenständig analysiert und von vielen kleinen Helfern gespeist wird: strategische Messpunkte an den Gebäuden im Kanalnetz, die ihre Daten ins SCADA-System von HST liefern. Früher musste Tröger sich täglich sämtliche Daten-Kurven für die 70 Bauwerke, darunter Regenbecken und Pumpwerke, anschauen und auf ungewöhnliche Ereignisse überprüfen. Selbst wer geübt war wie er, brauchte immerhin noch zwei Stunden für die Durchsicht aller knapp 500 Kurven.

Doch im Jahr 2013, stieg die Anzahl der Messparameter weiter. Big Data! Immer mehr qualitative Messungen, z.B. zur Abwassergüte, kamen hinzu, die Umweltvorschriften wurden komplexer, EU-Vorgaben schrieben eine Ausweitung der Mengenmessungen vor. Trögers Kollegen aus dem Wasserwerk, wo der gesamte Datenumfang aus über 15.000 Datenpunkten besteht, haben sich ebenfalls für HST-SCADA entschieden. Eine enorme Zeitersparnis und Arbeitserleichterung. HST-SCADA: die „Machete“ im Daten-Dschungel.