HST Praxistipp – Warum 4.0-Netzbewirtschaftung zur Vorbereitung auf KARL Pflicht ist

HST Praxistipp: Warum 4.0-Netzbewirtschaftung zur Vorbereitung auf KARL Pflicht ist. – Beispiele aus der Praxis
Eine zentrale Forderung der Kommunalabwasserrichtlinie KARL ist, dass die Verschmutzung durch Mischwasserüberläufe auf maximal 2% der Abwasserfracht bei Trockenwetterabfluss begrenzt wird. Um dem zu entsprechen, müssen die Verantwortlichen der Abwasserwirtschaft jetzt handeln und mit der 4.0-Netzbewirtschaftung beginnen. Eine datenbasierte 4.0-Netzbewirtschaftung ermöglicht es, Betriebs- und Niederschlagsdaten frühzeitig zu erfassen und auszuwerten. So werden belastbare Entscheidungsgrundlagen geschaffen, um das Kanalnetz zu bewirtschaften und die Anforderungen von KARL zu erfüllen.

Betriebe der Wasserwirtschaft werden vor eine Vielzahl von Herausforderungen gestellt. Dabei geht es nicht nur um die Einhaltung zunehmender regulatorischer Vorgaben, sondern auch die vermehrten Extremwetterereignisse und die aktuelle Fachkräftesituation. Diese Herausforderungen können durch die Automatisierung von Prozessen bewältigt werden. Doch wie sehen die ersten Schritte aus? - Die folgenden Praxisbeispiele veranschaulichen, wie 4.0-Technologie zur Bewältigung beiträgt.

Um Prozesse in Kanalnetzen unter Berücksichtigung des größten Unsicherheitsfaktors in der Wasserwirtschaft - des Niederschlages - gezielt zu steuern, sind prognostische Niederschlagsdaten erforderlich. Mit der Integration von Niederschlagsdaten des Portals NiRA.web können Stauräume je nach Niederschlagssituation effizient genutzt und auch Entlastungen minimiert werden, wodurch Schadstoffe inklusive Mikroplastik zurückgehalten werden.

Der Ortsteil Etteln in der Gemeinde Borchen bei Paderborn veranschaulicht, wie Niederschlagsdaten in der Praxis für den Hochwasserschutz genutzt werden. Um ein Neubaugebiet im Starkregenfall vor den Abflüssen aus dem sonst trockenen Seitental zu schützen, wird im Rahmen des WATERVERSE Projektes ein Frühwarnsystem aufgebaut. Die dafür notwendige Sensorik ist bereits vor Ort und wird mit den Niederschlagsdaten aus NiRA.web zum Aufbau eines lokalen Alarmsystems für eine frühzeitige Warnung ergänzt. So schützt sich der Ortsteil Etteln vor den Gefahren von Starkregenereignissen. - Welche weiteren Möglichkeiten die Integration von Niederschlagsdaten bietet, veranschaulicht das folgende Praxisbeispiel des Zweckverbandes JenaWasser.

Wenden Sie Ihre Niederschlagsdaten für die optimale 4.0-Netzbewirtschaftung und die Starkregenvorsorge an!

Mehr zur Niederschlagsdaten
Die Niederschlagsdaten in Verbindung mit weiteren Daten aus dem Kanalnetz bilden die Grundlage für die 4.0-Netzbewirtschaftung des Projektes „InSchuKa 4.0“. Der Zweckverband JenaWasser installiert dort digital steuerbare Kanalklappen in den Abwasser-Hauptsammler. In Zukunft reguliert ein System aus KI-gesteuerten Klappen das Transportvolumen auf der Basis von Kanalmesswerten und Wetterprognosen automatisch. So werden Entlastungen verhindert und Ablagerungen bei Trockenheit reduziert. Mit der Integration von Sensorik und Kameras kann dieser Prozess durch den Anwender dezentral überwacht und somit die präzise Steuerung sichergestellt werden – ein bedeutender Schritt in Richtung einer zukunftssichern 4.0-Netzbewirtschaftung.

Zur Erklärung: Das IntelliNet-Bewirtschaftungssystem ermittelt das Abfluss- und Einstaugeschehen über fortlaufende Prognosen und Ist-Abgleiche. Darauf basierend können spezifische Ziele und Aufgaben im System Kanalnetz-Kläranlage definiert und erreicht werden. Konkurrierende Ziele und Aufgaben innerhalb dieses Systems werden automatisch aufeinander abgestimmt. - Von der Stauraumaktivierung über die 4.0-Netzbewirtschaftung bis hin zum Hochwassermanagement stellt die Querschnittstechnologie IntelliNet die Funktionalität des Systems sicher. Durch die intelligente Steuerung des Kanalnetzes werden Kläranlagen entlastet und Umweltschäden verringert.

Profitieren Sie von der 4.0-Netzbewirtschaftung mit höchstem Automatsierungsgrad!

Mehr zu 4.0-Netzbewirtschaftung

Neben der wichtigsten Eingangsgröße Niederschlag spielt auch die Erfassung der Ausgangsgröße Überlaufmenge eine wesentliche Rolle. Die Grundlage für die fortlaufende Optimierung der 4.0-Netzbewirtschaftung ist eine lückenlose Erfassung, Dokumentation und Auswertung der Überlaufmengen.

Ein Vorbild ist die Stadt Künzelsau: Hier wurden 25 Regenüberlaufbecken mit einem System zur präzisen Erfassung, Dokumentation und Auswertung von Einstau- und Entlastungsereignissen ausgestattet. Die Ereignisauswertung, mit den ermittelten Überlaufmengen, kann für Betrieb und Planung genutzt werden.
Gleichzeitig erfüllt die Stadt nun zukunftssicher die steigenden Anforderungen der Aufsichtsbehörden an die Dokumentation des Einstau- und Entlastungsverhaltens.

Sichern Sie sich rechtlich mit der exakten Erfassung, Dokumentation und Auswertung von Überlaufmengen ab!

Mehr zu Überlaufmengenerfassung

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Bei der Dimensionierung und Konfiguration von Rechen und Sieben/Abflussregelungen/Reinigungseinrichtungen gibt es zahlreiche weitere Aspekte und Erfahrungen zu berücksichtigen. Einige können wir über unsere Checkliste erfahren, am leichtesten und sicher ist es jedoch im Gespräch mit unseren Fachingenieuren im Planerservice die Rahmenbedingungen und Anwendung im Dialog abzustimmen. Dort können Fragen zur hydraulischen sicheren Bemessung und Auslegung, zur Anordnung, zur Einbringung in das Bauwerk, zur Schaltanlage, zu Anschlüssen und Kabelwegen, zur Prozessüberwachung und Wartung individuell erörtert werden. Mit den gewonnenen Informationen können wir Ihnen dann einen passgenauen und zukunftssicheren Vorschlag ausarbeiten!

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