HST Praxistipp – Auswirkungen der Kommunalabwasserrichtlinie KARL auf 4.0-Regenbecken und 4.0-Kläranlagen

HST Praxistipp: Auswirkungen der Kommunalabwasserrichtlinie KARL auf 4.0-Regenbecken und 4.0-Kläranlagen

Mit der aktuellen Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) der EU (EU, 2024) ergeben sich für die Verantwortlichen der Wasserwirtschaft neue Pflichten. Der Schwerpunkt liegt auf dem Umweltschutz und der Energieneutralität.

In der Richtlinie heißt es hinsichtlich des Umweltschutzes konkret, dass die Verschmutzung durch Mischwasserüberläufe auf höchstens 2% der jährlich gesammelten kommunalen Abwasserfracht zu begrenzen ist (EU, 2024). Weiterhin sollen mit Erreichung der Energieneutralität die Treibhausgasemissionen der Wasserwirtschaft deutlich verringert werden, um einen positiven Beitrag zur nationalen Energieneutralität zu leisten (EU, 2024). Diese Entwicklungen rücken insbesondere kommunale Abwasseranlagen, unter anderem Regenbecken und Kläranlagen, in den Fokus.

Wesentliche Schwerpunkte der Kommunalabwasserrichtlinie sind:

  • Einführung der vierten Reinigungsstufe, um Spurenstoffe wie zum Beispiel Arzneimittelrückstände zu entfernen
  • Verschärfte Grenzwerte für die Reduzierung von Stickstoff und Phosphor zur Verringerung der Gewässerbelastung
  • Begrenzung der Verschmutzung durch Mischwasserüberläufe auf maximal 2% der jährlich gesammelten kommunalen Abwasserfracht
  • Beitrag zur Energieneutralität des Abwassersektors bis 2045, mit gestaffelten Zwischenzielen ab 2030 (DWA, 2024)

Die Vorgaben der Richtlinie sind spätestens nach Inkrafttreten der nationalen Gesetzgebung schnell, d.h. bis zum Ende des 30. Monats, umzusetzen. Für die Verantwortlichen der Wasserwirtschaft bedeutet dies sämtliche Planungen und Projekte ab sofort auf die Kommunalabwasserrichtlinie KARL auszurichten, um spätere Nacharbeiten zu vermeiden und rechtssicher zu sein.

Bereiten Sie sich frühzeitig auf die veränderten Pflichten durch die neue Kommunalabwasserrichtlinie vor!

Mehr zur neuen Kommunalabwasserrichtlinie
Regenbecken tragen durch seine Funktion als Zwischenspeicher zur hydraulischen Entlastung der Kläranlage ,insbesondere mithilfe einer zukunftssicheren Ausrüstung, aktiv zur Vermeidung von Schmutzfrachteinträgen in die Vorfluter und so zum Umweltschutz bei. Deshalb müssen die Daten dieser wichtigen Bauwerke lückenlos erfasst, ausgewertet und analysiert werden.
 
Vermehrt verlangen Aufsichtsbehörden bei Regenbecken eine exakte Dokumentation des Einstau- und Entlastungsverhaltens. Ohne eine Automatisierung dieses Vorgangs ist eine rechtssichere Berichtserstattung nur mit einem hohen Aufwand möglich. Mit Sensomatic EMA wird die exakte Erfassung, Ermittlung und Auswertung von Überfallmengen unter Berücksichtigung normativer Ansprüche automatisiert.

Sichern Sie sich rechtlich mit der exakten Erfassung, Ermittlung und Auswertung von Überfallmengen ab!

Mehr zur Auswertung und Analyse von Regenbecken

Da Kläranlagen zu den größten Energieverbrauchern innerhalb einer Kommune zählen, bieten sie ein erhebliches Potenzial, um die Ziele der neuen Kommunalabwasserrichtlinie zu erreichen. Durch eine energiesparende Ausrichtung der Prozesse, energieeffiziente Technologien und die Nutzung erneuerbarer Energien kann der Energiebedarf nicht nur signifikant reduziert, sondern sogar egalisiert werden. Um gezielte Maßnahmen einleiten zu können, ist eine umfassende Energieanalyse der Kläranlage durchzuführen. Der Monatsbericht und die Jahresbilanz dienen im Nachgang dazu, die energetischen Schwachstellen weiter zu identifizieren und ein noch detaillierteres Bild von aktuellen Energieverbräuchen und Emissionen zu erhalten.

Dabei können Energieflüsse innerhalb der Anlage kartiert und die Hauptverbraucher, wie beispielsweise Belüftungssysteme oder Pumpen, klar definiert werden. Auf dieser Grundlage können Prozesse energetisch optimiert und auf spezifische Anforderungen der jeweiligen Kläranlage abgestimmt werden.
 

Nutzen Sie Ihr energetisches und betriebliches Optimierungspotential mit Monatsberichten und einer Jahresbilanz!

Mehr zu energetischer und betrieblicher Optimierung

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Bei der Dimensionierung und Konfiguration von Rechen und Sieben/Abflussregelungen/Reinigungseinrichtungen gibt es zahlreiche weitere Aspekte und Erfahrungen zu berücksichtigen. Einige können wir über unsere Checkliste erfahren, am leichtesten und sicher ist es jedoch im Gespräch mit unseren Fachingenieuren im Planerservice die Rahmenbedingungen und Anwendung im Dialog abzustimmen. Dort können Fragen zur hydraulischen sicheren Bemessung und Auslegung, zur Anordnung, zur Einbringung in das Bauwerk, zur Schaltanlage, zu Anschlüssen und Kabelwegen, zur Prozessüberwachung und Wartung individuell erörtert werden. Mit den gewonnenen Informationen können wir Ihnen dann einen passgenauen und zukunftssicheren Vorschlag ausarbeiten!

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