Für die Zukunft gerüstet – Vernetzung ist das Stichwort

Stadt Luxemburg setzt auf innovative HST-Rechenanlagen mit IntelliScreen

Das Großherzogtum Luxemburg gilt in Europa in vielen Belangen als vorbildlich. Und das gilt auch für Maßnahmen des Umweltschutzes, die für ein kleines, dafür umso dichter besiedeltes Land von besonderer Bedeutung sind. Bereits im Jahr 2008 hat das Land das Projekt „Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Luxemburg“ ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, die Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie strukturiert in allen Teilen des Landes umzusetzen.

Laut der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) müssen sämtliche Mitgliedsstaaten für die in ihrem Hoheitsgebiet liegenden Gewässer einen Bewirtschaftungsplan, der die Nutzung dieser regelt, erstellen. In diesem Zusammenhang wurden in den Bewirtschaftungsplänen entsprechende Maßnahmen zur Reduktion der Gewässerbelastungen vorgeschrieben. Zuerst wurden die Gewässer beurteilt und dementsprechend deklariert. Des Weiteren wurden Maßnahmen identifiziert, bewertet und umgesetzt, um die Gewässer weiter zu entlasten. Eine der Maßnahmen ist der Einsatz von Schwimm- und Schwebstoffrückhaltungen an Entlastungsbauwerken mit Rechenanlagen.

Gewässer werden durch HSR-Rechen mit IntelliScreen besonders geschützt
Gewässer werden durch HSR-Rechen mit IntelliScreen besonders geschützt

Die Direktion Energie und Umwelt der Stadt Luxemburg ist unter anderem auch für die Stadtentwässerung verantwortlich. Die Stadtentwässerung ist untergliedert in die Fachbereiche Planung/Genehmigung, Betriebshof und Kläranlage. Das Kanalnetz der Stadt Luxemburg ist ca. 600 km lang und unterteilt sich zu ähnlichen Teilen in Trenn- und Mischsystem. Des Weiteren sind die Mitarbeiter für ca. 15.000 Straßeneinläufe zuständig. Im Stadtgebiet werden neun Regenrückhaltebecken, neun Regenüberlaufbecken, eine Kläranlage und zwei Pumpwerke betrieben. Das gesamte Speichervolumen der Regenbecken beträgt ca. 30.000 m³. Die Stadtentwässerung betreibt und unterhält das gesamte Kanalnetz, eine Kläranlagen inklusive der Sonderbauwerke mit ca. 75 Mitarbeitern. In den letzten Jahren wurden viele Maßnahmen zum Gewässerschutz an den Kläranlagen und Sonderbauwerken geplant und teilweise bereits durchgeführt.

Gewässerschutz durch Schwimm- und Schwebstoffrückhaltungen an
Entlastungsbauwerken HST hat von der Stadt Luxemburg im Frühjahr 2018 den Auftrag erhalten, mit Blick auf die Umsetzung weiterer Maßnahmen für den Gewässerschutz dreizehn Rechenanlagen inklusive intelligenter Steuerung an den Entlastungsschwellen der neun Regenüberlaufbecken auszurüsten.

So werden im Laufe der nächsten zwei Jahre die Rechenanlagen mit HST-Hochleistungsstabrechen mit dem von HST entwickelten innovativen Steuerungssystem IntelliScreen ausgestattet. Dieses Steuerungssystem ermöglicht dem Betreiber, die Stoffrückhaltung des Rechens signifikant zu erhöhen und damit die Belastung der Gewässer stark zu reduzieren.

Hierzu wird der Rechen in Abhängigkeit der Belegung auf den Rechenstäben und der Höhe des Mischwasserstandes gefahren.

IntelliScreen erkennt sowohl die Verlegung des Rechens, als auch die Höhe des Oberwasserstandes sowie die Intensität des Regens und ermittelt aus diesen Daten die jeweils optimale Kämmgeschwindigkeit der Rechenanlage für den Reinigungsvorgang. Die eingesetzten Rechen sind je nach Bauwerk für Entlastungsereignisse zwischen
800 l/s bis 5000 l/s ausgelegt und als Horizontal-Stabrechen konzipiert. Der Einsatz von Stabrechen ermöglicht die stoffschonende Abreinigung der Stäbe, ohne dass sich das Rechengut zerkleinert. Dieses innovative und intelligent gesteuerte HST-Reinigungssystem hat die Stadtentwässerung der Stadt Luxemburg besonders überzeugt.

Nach der Installation und Inbetriebnahme der Rechenanlagen werden alle Anlagen im HST-Prozessleitsystem SCADA.web der Stadtentwässerung Luxemburg angelegt und überwacht. Die Auswertung der Regenbecken in der Kombination mit den Niederschlagsdaten aus dem HST-Niederschlagsportal NiRA.web® ist ebenfalls mit dem System möglich.

Das Projekt wird von Eric Weyland bei der Stadtentwässerung Luxemburg geleitet; begleitet wird er bei der Abwicklung durch das Ingenieurbüro BEST. Seitens HST ist Christopher Becker als Projektleiter tätig; Ingo Wiesner vom Technischen Büro West unterstützt das Projekt als Ansprechpartner für den Auftraggeber.

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